Historie
Erster Bewohner der Anlage war der Sohn des Bauherrn, Werner Adolph von Haxthausen. In den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die Innen- und Außenbereiche des Bökerhofs grundlegend saniert und der ursprüngliche Zustand nach alten Plänen denkmalgerecht wiederhergestellt.
Das Herrenhaus Bökerhof war im 19. Jahrhundert der Mittelpunkt des „Bökendorfer Kreises“, der sich seit 1809 um zwei Onkel der Droste, Werner und August von Haxthausen, gebildet hatte und dem u. a. auch die Gebrüder Grimm, Clemens Brentano sowie Josef Görres angehörten. 1813 kam Annette von Droste-Hülshoff mit diesem Kreis, der sich mit der Sammlung von Märchen, Sagen und literarischem Volksgut beschäftigte, in Kontakt und machte 1820, während ihres längsten Aufenthalts auf dem Bökerhof, die Bekanntschaft mit den Dichtern August von Arnswaldt und Heinrich Straube – die Zuneigung der Droste zu beiden jungen Männern war der Ursprung der als „Jugendkastastrophe“ bekannt gewordenen Intrige der beiden Studenten gegen die Dichterin. Dass auch ihr Onkel August und seine Schwester Anna in diese Geschehnisse verstrickt waren, veranlasste Annette von Droste-Hülshoff, bis 1837 die Bökendorfer Verwandtschaft zu meiden. Erst ab 1838 besuchte sie den Bökerhof wieder häufiger, wobei sie jedoch im nahegelegenen Haus Abbenburg übernachtete und lediglich tagsüber auf dem Bökerhof weilte.
Das Literaturmuseum wurde von der 1989 gegründeten Bökerhof-Gesellschaft im Herrenhaus Bökerhof gegründet. Hier erhielt der Besucher u.a. einen Eindruck in die Wohnverhältnisse der Biedermeierzeit. Das Herz des Museums bildete die historische Halle, die entsprechend alter Überlieferungen in den originalen Zustand zurückversetzt wurde sowie die Ahnengalerie der Familie von Haxthausen. Bis ins Jahr 2010 knüpfte das Museum Bökerhof mit Veranstaltungen an seine vor 150 Jahren gegründeten Tradition als Haus der kulturellen Begegnung an.
Leider sind diese Veranstaltungen im Zuge der Auflösung der Bökerhof-Gesellschaft im Sommer 2012 eingestellt worden. Einen Zugang zum Museum gibt es seitdem nicht mehr. Auch die noch vor kurzem vorhandene Website der Bökerhof-Gesellschaft ist nur noch unter der Adresse http://web.archive.org/web/20010302221855/http://www.boekerhof.de/ einzusehen.